Ein Ort der Begegnung, des Gesprächs und Dialogs

Geschichte der Friedensburg Schlaining

1271 erstmals urkundlich als „castrum Zloynuk“ erwähnt

Mit meterdicken Mauern und massigen Türmen erhebt sich die Friedensburg Schlaining aus dem Tauchental: eine der besterhaltenen Burgen Österreichs und heute ein Ort des Friedens.

Die strategisch günstig gelegene Burg tauchte das erste Mal 1271 als Castrum Zloynuk in archivalischen Quellen auf und gehörte damals den Güssinger Grafen. Im 15. Jahrhundert eroberte Kaiser Friedrich III. die Herrschaft Schlaining und übergab sie an den Söldnerführer Andreas Baumkircher. Dieser verstrickte sich jedoch in einen Streit mit dem Kaiser, welcher als die Baumkircher-Fehde in die Geschichte einging und ein blutiges Ende fand.

Durch König Ferdinand I. kam das Adelsgeschlecht der Batthyánys 1527 in Besitz der Herrschaft Schlaining. Die Familie sollte von nun an für Jahrhunderte das Schicksal der Region prägen. Dies beginnt  schon beim Umbau der Burg von einer wehrhaften Festung in eine prachtvolle Residenz. Der letzte Ludwig Batthyány wurde als ungarischer Ministerpräsident Opfer der Revolution von 1848. Erst nach seiner Hinrichtung fiel die Burg 1849 wieder neuen Besitzern zu.

Der Eisenbahnpionier Dr. Franz Schmidt wurde daraufhin Besitzer der Burg. 1957 erwarb der ehemalige Bundesminister DDDr. Udo Illig die Burg Schlaining, dessen Bestreben es war, die mittlerweile in die Jahre gekommmene Anlage in ihrem ursprünglichen Zustand zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Schließlich wurde die Burg 1980 vom Land Burgenland angekauft.

(c) KBB Wagner
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Eine Idee aus der Zeit des kalten Krieges

Der Weg zur Friedensburg

Die Idee, eine Friedensburg zu schaffen, entstand in der bewegten Zeit des Kalten Krieges. Dazu wurde im Jahr 1982 mit Unterstützung von Bundeskanzler Bruno Kreisky ein Verein gegründet, mit dessen Hilfe die Idee eines Dialoges zwischen Ost und West gefördert werden sollte. Dieser Verein wurde unter anderem durch das  „Friedens- Zentrum“ auf der Friedensburg Schlaining als Ort der Begegnung, des Gesprächs und Dialogs umgesetzt. 

Im Anschluss daran etablierte sich der Verein im Jahr 1983 zum Österreichischen Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung, kurz ÖSFK, welchem im Jahr 1987 vom Generalsekretär Perez de Cuellar auch der offizielle Titel „Botschafter des Friedens“ verliehen wurde.  

Einer von 1.000 Papierkranichen als Symbol des Friedens

Sadakos Kranich

6. August 1945: Ein US-amerikanisches Flugzeug wirft über der japanischen Stadt Hiroshima eine Atombombe ab. Die Folgen sind fatal: 80.000 Menschen sterben sofort oder wenige Tage darauf. Viele mehr sterben in den Jahren danach an den Langzeitfolgen.

Auch ein kleines Mädchen namens Sadako wird Zeugin von dem Bombenabwurf. Sie ist zweieinhalb Jahre alt, als die Bombe über ihrer Heimatstadt explodiert. Zunächst scheint es, als ob sie den Anschlag unbeschwert überstanden hätte. Sie wächst als ganz normales fröhliches Mädchen auf, geht gerne zur Schule, trifft sich mit Freundinnen und liebt es, Sport zu machen.

Doch mit 12 Jahren erkrankt sie an Leukämie – eine Spätfolge des Atombomben-Abwurfs. Eine Aussicht auf Heilung besteht kaum. Ihre einzige Hoffnung liegt in einem alten japanischen Glauben: Wer 1.000 Papierkraniche faltet, hat einen Herzenswunsch frei. So macht sich Sadako daran und faltet Kranich für Kranich, einen kunstvoller als den anderen. Doch als die 1.000 Kraniche fertig sind, geht es ihr schlechter als zuvor und letztendlich stirbt sie kurz vor ihrem 13. Geburtstag.

Ihre Familie beschließt, die Kraniche des kleinen Mädchens hinaus in die Welt zu tragen und mit ihnen die Botschaft des Friedens. Einer dieser Kraniche wird auf der Friedensburg Schlaining aufbewahrt und findet sich auch im Logo wieder.