Eröffnung: Friedensburg Schlaining präsentiert sechs packende Ausstellungen

Schlaining, 9. Mai 2024 – Ab dem heutigen Tag lädt die Friedensburg Schlaining nach einer Neu- und Umgestaltungsphase von fünf Monaten unter dem Leitgedanken „Von der Wehrburg zur Friedensburg“ zu sechs faszinierenden Ausstellungen, die Geschichte, Frieden und Demokratie in den Mittelpunkt rücken.

Landeshauptmann und Kulturreferent Hans Peter Doskozil: „Die Friedensburg ist seit der Renovierung zu einem Juwel des Burgenlandes geworden. Mit der Neugestaltung und Erweiterung der Ausstellungen avanciert sie nun zu einem Hotspot der österreichischen und internationalen Museumslandschaft!“

In der malerischen Kulisse des Burghofes begrüßte Standortleiter Norbert Darabos hunderte Gäste und zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Kultur und Wirtschaft zur Wiedereröffnung der Friedensburg Schlaining. „Wie immer bei so großen Projekten arbeitete das ganze Team in den letzten Tagen rund um die Uhr, damit alles rechtzeitig fertig wird. In dieser intensiven Zeit wurden Verantwortliche, Kuratoren, Gestalter, Techniker, Reinigungskräfte, Vermittler und alle anderen Beteiligten in den letzten Wochen und Monaten zu einer kleinen Familie. Und dieser „Burg-Familie“ bin ich heute sehr dankbar, das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen“, so Darabos.

Auch Landeshauptmann und Kulturreferent Hans Peter Doskozil zeigte sich begeistert: „Nach der erfolgreichen Jubiläumsausstellung anlässlich 100 Jahre Burgenland werden die Besucherinnen und Besucher der Friedensburg Schlaining ab heute unter dem Leitgedanken „Von der Wehrburg zur Friedensburg“ auf eine packende Zeitreise von der mittelalterlichen Festung bis hin zu einem Zentrum des Friedens eingeladen. Ich bin sehr beeindruckt von der gelungenen Umsetzung dieses komplexen Vorhabens und möchte mich bei allen Beteiligten bedanken und Ihnen herzlich gratulieren. Die Wiedereröffnung ist nicht nur eine Bereicherung für die Stadtgemeinde Schlaining und das Land Burgenland, sondern vor allem ein faszinierendes Erlebnis für alle Menschen, die hierherkommen und sechs außergewöhnliche Ausstellungen unter einem Dach erleben können. Ich möchte alle Burgenländerinnen und Burgenländer sowie alle, die das Burgenland schätzen, herzlich einladen, sich die neu gestaltete Friedensburg anzusehen. Um alle Facetten und die Themenvielfalt fassen zu können, muss man unbedingt öfter kommen. Mit dieser Neugestaltung und der Erweiterung der Ausstellungen avanciert die Friedensburg nun zu einem Hotspot der österreichischen und internationalen Museumslandschaft!“, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.
 

Details zu den sechs Ausstellungen

Burggeschichten

In der Ausstellung "Burggeschichte" auf der Burg Schlaining können die BesucherInnen mittelalterliche Geschichte entdecken. In mehreren Räumen im Untergeschoss der Burg erhalten Sie einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Aspekte der Burg und ihre historischen Bewohner. Von der Gründung der Burg über den ersten Burgherrn Andreas Baumkircher bis hin zu den Grafen Batthyany und dem Gelehrten und Botaniker Carolus Clusius werden die vielfältigen Facetten dieser historischen Stätte beleuchtet.

Gründung und frühe Geschichte

Die Geschichte der Burg Schlaining beginnt im 13. Jahrhundert, als Heinrich II. Héder, der Ahnherr des Adelsgeschlechts der Güssinger, den Auftrag erhielt, die Burg zu erbauen. Diese erste Erwähnung der Burg im Jahr 1271 markiert den Beginn einer langen und wechselvollen Geschichte. Die strategische Lage der Burg bewies sich zunächst als Verteidigungsanlage gegen die Mongolenstürme und später als wichtiger Adelssitz.

Andreas Baumkircher: Der letzte Ritter

Andreas Baumkircher, eine Schlüsselfigur in der Geschichte der Burg, war bekannt für seinen Mut und seine Kriegsfertigkeiten. Seine Zeit als Burgherr war geprägt von baulichen Erweiterungen und politischen Machtkämpfen, die oft in blutigen Auseinandersetzungen endeten. Die Baumkircher-Fehde ging in die Geschichtsbücher ein. Der Kaiser hatte ihm ursprünglich freies Geleit nach Graz zur Verhandlung bis zum Vesperläuten zugesichert, ließ jedoch die Glocken bereits eine Stunde früher läuten. Sein dramatisches Ende, die Hinrichtung durch Kaiser Friedrich III., spiegelt die Brutalität und die Risiken des mittelalterlichen Ritterlebens wider.

Die Batthyany-Familie und ihre Ära

Nachdem die Baumkircher die Burg verlassen hatten, wurde sie zum Sitz der Familie Batthyany, die über mehrere Jahrhunderte hinweg wichtige bauliche und kulturelle Beiträge leisteten. Nach den Türkenkriegen hatte die Burg ihre Verteidigungsfunktion verloren und wurde nach und nach zu einem repräsentativen Herrschaftssitz erweitert und im jeweiligen Zeitgeschmack ausgestattet.

Carolus Clusius: Der Botaniker auf der Burg

Clusius fand Aufnahme bei Graf Balthasar Batthyany in Güssing. In Güssing sowie auf der Burg Schlaining verfasste Clusius sein bedeutendes Werk Stirpium Nomenclator Pannonicus, die erste österreichische Pflanzenkunde mit einer Katalogisierung aller im pannonischen Raum vorkommenden Pflanzen. Das reich bebilderte Werk zählt u.a. alle im pannonischen Raum verbreiteten Pflanzen mit ihrer lateinischen Bezeichnung auf. Akribisch werden Wurzeln, Blätter, Blüten und Samen wiedergegeben. Clusius hat die Pflanzen nicht nur erforscht, einige Gewächse hat er hier heimisch gemacht – darunter die Tulpe, die Kaiserkrone, den Flieder, die Rosskastanie oder die Kartoffel.

Vom Wehrbau zur Friedensburg

Die Transformation der Burg Schlaining von einer militärischen Festung zu einem Symbol des Friedens ist eine der bemerkenswertesten Episoden ihrer Geschichte. Heute beherbergt die Burg das Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktforschung, das sich der Förderung von Frieden durch Bildung und wissenschaftliche Forschung widmet.

Interaktive und multimediale Erlebnisse

Neben der reichen Geschichte bietet die Ausstellung "Burggeschichte" auch eine Reihe von interaktiven Stationen. BesucherInnen können ihr Können im Schwertschwingen und Armbrustschießen testen, ihr Wissen in einem botanischen Quiz unter Beweis stellen und durch ein Heraldik-Memory spielerisch mehr über die Wappenkunde lernen.

Schlaining heute: Ein Ort des Lernens und Erinnerns

Die Burg Schlaining ist nicht nur ein Ort der Geschichte, sondern auch ein lebendiges Zentrum der Bildung und des kulturellen Austauschs. Die zahlreichen Ausstellungen und Veranstaltungen, die hier stattfinden, machen sie zu einem wichtigen Treffpunkt für Menschen aus aller Welt, die sich für Geschichte, Frieden und interkulturelles Lernen interessieren.
 

Burgenland ab 1921

Die umfassende Ausstellung „Burgenland ab 1921“ ist eine Zeitreise durch die politischen, sozialen und kulturellen Entwicklungen dieser einzigartigen Region Österreichs.

Die Tour erstreckt sich über 2 Stockwerke und 8 Räume und beginnt im 1. Obergeschoss mit dem Raum "Land der Dörfer", in dem die all 171 Gemeinden des Burgenlandes repräsentiert werden. Frühe Reiseführer und Werbeprospekte zeigen auf, dass das Burgenland bereits ab dem späten 19. Jahrhundert als Ausflugsziel geschätzt wurde.

Das Werden des Burgenlandes“ beschreibt die entscheidenden diplomatischen Verhandlungen und Verträge von Saint-Germain und Trianon, die zur Entstehung des Burgenlands führten. Im Raum „Identitätssuche“ wird die Landesgründung beleuchtet, von der Entwicklung eines Landeswappens bis hin zur Komposition einer Landeshymne. Traditionelle Kleidung und Brauchtum werden neben modernen Aspekten wie der kulinarischen Vielfalt und dem Weinbau präsentiert.

Der "Kleine Engelsaal" gibt Einblicke das gesellschaftliche und soziale Leben der Burgenländer. 1921 hat das Burgenland in vielen Bereichen einen Neustart vollzogen. Im Bildungs- und Gesundheitswesen, im Kulturbereich und im Tourismus ist das Burgenland längst mit den übrigen Bundesländern gleich gezogen. Das Sicherheitswesen wurde den technischen Errungenschaften angepasst. Eine neue Sicht auf Natur und Umwelt führte zu einer Neubewertung dieser Lebensbereiche als Erholungs- und Schutzgebiet. In der Landwirtschaft und im Weinbau sind Biodiversität und biologische Bewirtschaftung das Gebot der Stunde. Der allgemeine gesellschaftliche Wandel hat zu einem veränderten Freizeitverhalten mit intensiven Sport- und Vereinsleben geführt. Das Burgenland verfügt über eine flächendeckende, medizinische Versorgung in vier Landeskrankenhäusern in Kittsee, dem neu errichteten Schwerpunktkrankenhaus, Oberwart, Oberpullendorf und Güssing und dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt. Windkraft- und Fotovoltaikanlagen produzieren mehr Strom als das Burgenland verbraucht.

Die politische Geschichte ab 1921“ befasst sich mit der ersten Sitzung der burgenländischen Landesregierung bis hin zu den Herausforderungen der beiden Weltkriege und der Nachkriegszeit. Das Leben am Eisernen Vorhang bis zum Fall dieses 1989, der EU-Beitritt oder die Osterweiterung sind ebenso Thema dieses Raumes. Dieser Teil der Ausstellung zeigt auf, wie das Burgenland seine Identität stärkte und gleichzeitig mit nationalen und internationalen Konflikten umging.

Ein besonderer Fokus wird auf die dunkleren Kapitel der Geschichte gelegt. "Verfolgt, vertrieben, vernichtet" gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus und erinnert an das Massaker von Rechnitz.  Das Attentat von Oberwart leitet über in den Themenraum Volksgruppen und Religionsgemeinschaften.
 

Burgenland aktuell: Eine Reise durch die Energiegeschichte

Frühe Herausforderungen

Die Ausstellung beginnt mit den Anfängen des Burgenlands in den 1920er Jahren, als die Region nach ihrer Eingliederung in Österreich industriell schwach entwickelt war. Elektrische Straßenbeleuchtung war selten, und nur der Süden und Norden wurden durch die STEWEAG bzw. NEWAG mit Strom versorgt. Diese Anfangsphase wird durch historische Dokumente und Fotografien illustriert, die die damaligen Herausforderungen und die frühe Infrastruktur darstellen.

Nachkriegszeit und Verstaatlichung

Die nächste Sektion der Ausstellung widmet sich der Verstaatlichung der Energieversorgung nach 1947 und der Gründung der BEWAG im Jahr 1958. Interaktive Displays zeigen die Bemühungen um eine verbesserte Stromversorgung und die erfolglose Suche nach heimischen fossilen Brennstoffen, die schließlich zum Import von russischem Erdgas führten.

Wende zur erneuerbaren Energie

Ein zentraler Teil der Ausstellung behandelt den signifikanten Wandel zur Nutzung erneuerbarer Energien. Anfangs belächelt, begann die Windenergie 1997 mit dem ersten Windpark in Zurndorf an Bedeutung zu gewinnen. Durch interaktive Karten und Modelle können Besucher die rasante Entwicklung der Windkraft im Burgenland nachvollziehen, die mit der Errichtung des größten Windparks Mitteleuropas zwischen 2011 und 2012 ihren Höhepunkt erreichte.

Photovoltaik und Speicherlösungen

Die Rolle der Sonnenenergie wird durch die Darstellung der Photovoltaik-Offensive ab 2021 beleuchtet, wobei das Burgenland zur führenden Region in Österreich aufstieg. Modelle von Hybridanlagen und der weltweit erste organische Stromspeicher illustrieren die neuesten technologischen Fortschritte.

Zukunftsvision und Energieunabhängigkeit

Die Ausstellung endet mit einem Blick in die Zukunft. Es wird dargestellt, wie das Burgenland plant, bis 2030 eine der ersten klimaneutralen und energieunabhängigen Regionen der Welt zu werden. Besucher können durch interaktive Terminals verschiedene Szenarien der Energiegewinnung und -speicherung erkunden und so verstehen, wie das Burgenland seine Vision einer nachhaltigen Zukunft umsetzt.

Interaktive Elemente und Bildung

Die Ausstellung bietet zahlreiche interaktive Stationen, darunter Touchscreens, die Informationen über Energiequellen, Infrastrukturentwicklung und die ökologischen Aspekte der Energieerzeugung bieten. Workshops und Vorträge ergänzen das Ausstellungserlebnis, indem sie den Besuchern ermöglichen, tiefer in die Materie einzutauchen und sich aktiv mit den Themen auseinanderzusetzen.

"Burgenland aktuell" ist nicht nur eine Darstellung der Vergangenheit, sondern auch ein Dialog mit der Gegenwart und ein Blick in die Zukunft der Energiepolitik und Technologie. Durch die Kombination von historischen Artefakten, modernen Technologien und interaktiven Lernelementen bietet diese Ausstellung einen umfassenden Überblick über die Energiegeschichte des Burgenlands und dessen Bestrebungen, eine Vorreiterrolle in der nachhaltigen Energiegewinnung einzunehmen.
 

Sonderausstellung „Dunkle Zeiten - Von Tätern und Gerechten“

Der nationalsozialistische Terror im Burgenland dauerte vom 11. März 1938 bis zum 8. Mai 1945. Diese mehr als sieben Jahre stellen das dunkelste Kapitel unserer Geschichte dar.

Die Ausstellung Dunkle Zeiten. Von Tätern und Gerechten erzählt von Menschen, die sich in diesen Jahren dem NS-Regime anpassten, sich an der Not anderer bereicherten, sie misshandelten, verfolgten oder sogar ermordeten. In der Nachkriegszeit rechtfertigten sie sich oft damit, nur „ihre Pflicht“ erfüllt zu haben.

Die Ausstellung erzählt aber auch von denjenigen, die sich dem NS-System nicht unterordnen wollten, die Widerstand leisteten, Verfolgten halfen und sich dabei selbst in Gefahr brachten. Diese Menschen handelten nach ihrem individuellen Wertekompass.
Manchmal widersetzen sich die vorgestellten Biografien der eindeutigen Einordnung in die Kategorien der Täter*innen oder Widerständigen. Auch auf diese Graubereiche möchte die Ausstellung den Blick lenken und Uneindeutigkeiten thematisieren.
Ein weiterer Bereich der Ausstellung widmet sich denjenigen Kriegsverbrechen, die das NS-Regime – den eigenen Untergang bereits vor Augen – kurz vor Ende des Krieges an den auf burgenländischem Gebiet eingesetzten ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern beging.

Aber die Ausstellung richtet den Blick auch in die Gegenwart. Eine abschließende Medienstation dient der Darstellung des Themenfeldes Rechtsextremismus heute. Hier wird der Begriff des Rechtsextremismus und seiner aktuellen Ausformungen erörtert, auf die Gefahren im Zusammenhang mit Social-Media und rechtsextremen „Informationsplattformen“ hingewiesen, sowie einige historische und aktuelle Beispiele aus dem Burgenland vorgestellt.

Die Schau ist ein kooperatives Projekt des Landes Burgenland und des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes mit Unterstützung des Vereins Re.F.U.G.I.U.S. 23 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind an dem Projekt beteiligt.


Schlaining und Frieden

Die Ausstellung „Schlaining & Frieden“ erstreckt sich über mehrere Räume im dritten Obergeschoss und bietet einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Facetten von Friedensbildung und -erhaltung. Diese reichen von der bewegenden Geschichte Sadakos und ihren Kranichen über die friedensbildenden Methoden bis hin zur globalen Perspektive auf unsere Erde als gemeinsames Heimatland.

Sadakos Kranich

Die Geschichte von Sadako Sasaki und ihrem mutigen Kampf gegen die Folgen der Atombombe, die über Hiroshima abgeworfen wurde, bildet einen Kernpunkt unserer Ausstellung. Durch die Präsentation eines der letzten Origami-Kraniche Sadakos im Museumsshop wird nicht nur an ihr Schicksal erinnert, sondern auch eine Brücke zu den übergeordneten Themen von Leid, Hoffnung und dem unermüdlichen Streben nach Frieden geschlagen.

Der Schlaininger Traum vom Frieden

Gerald Mader, der Gründer des Österreichischen Friedenszentrums, vertrat die Überzeugung, dass Visionen von Frieden nicht nur notwendig, sondern auch realistisch sind. Dieser Raum erzählt von den Anfängen des Friedenszentrums in den 1980er Jahren, einer Zeit, in der die Welt vom Kalten Krieg und der ständigen Drohung eines Atomkriegs geprägt war. Maders Visionen und sein unerschütterlicher Glaube an die Möglichkeit des Dialogs zwischen Ost und West werden hier detailliert dargestellt.

Internationale Kooperationen

Das Friedenszentrum Schlaining hat sich dank der Initiative von Gerald Mader zu einem Ort entwickelt, an dem führende Friedensdenker weltweit zusammenkommen. Der Raum zeigt auf, wie durch internationale Kooperationen und Veranstaltungen wie die Sommerakademie und die State of Peace Konferenz ein fortlaufender Dialog und Austausch gefördert wird, der grundlegend für die Entwicklung und Verbreitung von Friedensstrategien ist.

Methoden der Friedensbildung

Die praktische Umsetzung von Frieden erfordert spezifisches Wissen und Fertigkeiten. In diesem Raum wird aufgezeigt, wie Konflikte als Chancen für Veränderung genutzt werden können, und wie durch Mediation und gewaltfreie Kommunikation dauerhafte Lösungen geschaffen werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Friedenstreppe und der Wolf- und Giraffensprache, die Kindern und Erwachsenen helfen, Konflikte zu bewältigen.

Konfliktkultur und Frieden

Dieser Raum widmet sich der Frage, wie Konflikte entstehen und wie sie eskalieren können. Durch interaktive Elemente wie das „Schuldrad“ und Konflikttyp-Tests werden Besucher dazu angeregt, über eigene Verhaltensweisen in Konfliktsituationen nachzudenken und alternative, friedensfördernde Strategien zu erkunden.

Heimatland Erde

Die Ausstellung führt uns weiter zu einer globalen Perspektive, die zeigt, wie eng verbunden wir alle auf diesem Planeten sind. Der Raum „Heimatland Erde“ und das Experiment „Wenn die Welt ein Dorf wäre“ verdeutlichen die globalen Disparitäten und Herausforderungen, denen wir uns als kollektive Menschheit stellen müssen, und betonen die Notwendigkeit eines umsichtigen und kooperativen Handelns.

Demokratie & Frieden

Der letzte Raum thematisiert die Rolle der Demokratie in der Friedenssicherung. Hier wird diskutiert, wie demokratische Prozesse und Beteiligung zur Förderung von Frieden beitragen können und welche Rolle jeder Einzelne dabei spielt.
Zusammengefasst bietet „Schlaining & Frieden“ einen tiefen Einblick in die Komplexität und Vielfalt von Friedensprozessen und zeigt auf, wie wichtig es ist, dass jeder von uns Teil dieser Prozesse wird. Die Besucher werden ermutigt, nicht nur über Frieden nachzudenken, sondern aktiv an seiner Gestaltung mitzuwirken.
 

Ehemalige Synagoge

Am Hauptplatz, in unmittelbarer Nähe zur Friedensburg, liegt die im 18. Jahrhundert gegründete, ehemalige Synagoge und das ebenfalls denkmalgeschützte Rabbinerhaus.
Wie kann jüdisches Leben, Judentum dargestellt werden? Was macht einen Menschen, seine Umgebung und sein Leben jüdisch? Durch die ausgestellten Objekte und Texte soll jüdisches Leben präsentiert und nähergebracht werden. Im Zentrum der von Mag. Christof Cremer kuratierten Ausstellung „Spurensuche. Fragmente jüdischen Lebens im Burgenland.“ stehen vor allem die Menschen. Es sind übernommene Erzählungen, Gegenstände, Kleidungsstücke, Traditionen, Familie und Familiengeschichte, die einen Einblick in das Leben der damaligen Zeit gewähren. Neben der Ausstellung beherbergt die ehemalige Synagoge heute auch einen Ort des Gedenkens und der Erinnerung an die 1938 vertriebene und vernichtete jüdische Bevölkerung des Südburgenlandes.

 

Ausstellungsteam Schlaining 2024

  • Wissenschaftliche Gesamtleitung Mag. Gert Polster
  • Gestaltungskonzept und künstlerische Leitung, Gestaltung: Mag. Christof Cremer
  • Wechselausstellung Wissenschaftliche Leitung Mag. Dieter Szorger und Mag. Michael Achenbach
  • Burgenland aktuell: Norbert Darabos
  •  Wissenschaftliche Fachkuratierung Frieden und Demokratie: Mag.a Ursula E. Gamauf-Eberhardt MA
  • Weitere Wissenschaftliche Mitarbeit
    Baugeschichte: Dr. Günther Buchinger und Mag. Doris Schön
    Carolus Clusius: Clusius Gesellschaft
  • Produktionsleitung: Mag. Theresia Gabriel
  • Ausstellungsgrafik: Julia Oppermann
  • Multimedia: Zone Wien
  • Ausführende Architekten RIGEWA Arch DI. Matthias Riedner
  • Marketing und Kommunikation: Christoph Langecker, Zoe-Ann Hofer, Mag. Doris Prünner